Wir wissen nicht, wer diese kuriose Hundegruppe erstmals in Meissen in Auftrag gegeben hat. Es muss jedenfalls in der Mitte des 18. Jahrhunderts gewesen sein, etwa zischen 1750 und 1760. Vielleicht wünschte sich ein adeliger Hundebesitzer in dieser Form Portraits seiner Lieblinge. Das Augenmerk der Gestaltung liegt eindeutig auf der repräsentativen Zusammenstellung, nicht so sehr auf der wirklichkeitsgetreuen Nachbildung einer tatsächlichen Begegnung der Vierbeiner. Der vordere zottelige Hund wendet sich etwas ratlos zu seinem Artgenossen um, der ebenfalls verlegen in die Ferne schaut. Der Mops hingegen scheint gar nicht dazuzugehören, und das passt nur allzu gut zu seiner Sonderolle, die er als Symboltier des Mopsordens in der Rokokogesellschaft gespielt hat. Auch wenn diese Hundegruppe Rätsel aufgibt, ihre meisterhafte Modellierung auf Rocaille-Postament weist sie als ein originales Werk aus Johann Joachim Kaendlers Modellwerkstatt aus.