Bereits vor dem legendären „Schwanenservice“ schuf Johann Joachim Kaendler 1737 einen bedeutenden barocken Tafelaufsatz für seinen Gönner Heinrich Graf von Brühl – den „Indianischen Tafelaufsatz“, dessen zentrales Stück dieser Zitronenkorb ist. Zum Tafelaufsatz – gedacht für die ersten beiden „salzigen“ Gänge – gehörten neben dem Korb ein reich verzierter Untersatz sowie Senfbehälter, Öl- und Essigkännchen und Zuckerstreuer. Diese waren in Form fantastischer asiatischer Figuren gestaltet, teils auf Hähnen reitend. Beim Zitronenkorb finden sich die Hähne als kunstvoll ausgeformte „Griffe“ mit ausgebreiteten Flügeln auf Ästen sitzend, die mit plastisch aufgelegten Blüten und Blättern besetzt sind. Auf den Längsseiten ist jeweils ein beschirmtes Chinesenpaar zu entdecken, bekrönt von einer großen, durchbrochen gearbeiteten und partiell vergoldeten Muschel. Im Korb selbst sind Blumen- und Fruchtmalereien nach alter Manier zu bewundern. Limitierte Auflage.